Dissoziation
Dieses Wort stammt vom lateinischen „dissociare“ (= trennen) und bezeichnet allgemein den Zerfall von chemischen Verbindungen in elektroneutrale Moleküle, Atome oder Ionen. Für den Feuerfest-bereich sind die thermische und die elektrolytische Dissoziation die wichtigsten. Ein Beispiel für eine thermische Dissoziation bietet Distickstofftetroxid, das bei −10 °C in Form von farblosen Kristallen vorliegt. Beim Erwärmen dissoziiert das Molekül in das intensiv braunrot gefärbte Stickstoffdioxid nach der Gleichung:
N2O4 → 2 NO2
Distickstofftetroxid → 2Stickstoffdioxid
Diese Reaktion ist reversibel, denn beim Abkühlen entsteht wieder das farblose N2O4. Thermische Dissoziationen verlaufen meistens wesentlich langsamer als die elektrolytischen Dissoziationen, worunter man den Zerfall von Säuren, Basen und Salzen in geeigneten Lösungen (z.B. H2O) in positive Kationen und negative Anionen gemäß der allgemeinen Gleichung
AB → A+ + B-
versteht. Die Reaktionen laufen bereits bei Raumtemperatur ab. Beispiele:
NaCl → Na+ + CL-
H2SO4 → 2 H+ + SO42-
Na2SO4 → 2 Na+ + SO42-
KOH → K+ + OH-