Primärreformer

Im Primärrefomer oder auch Röhrenreformer (Haber-Bosch-Verfahren) wird in der Regel Methangas Erdgas (CH₄) mit Hilfe von Wasserdampf und von außen zugeführter Wärme bei 870°C und 30 bar Druck gemäß der Reaktionsgleichung:

CH₄ + H₂O^Dampf = CO + 3H₂

in Synthesegas, also ein Kohlenmonoxid-Wasserstoff-Gemisch umgewandelt.
Der Prozess findet in einem Gegenstromrohrreaktor statt. Im Reformer werden Rohre aus hoch hitzebeständigem Stahl von 80 bis 120 mm Innendurch¬messer und 10 bis 14 m Länge, in einem rechteckigen Ofenraum vertikal in Reihen angeordnet (bei größeren Anlagen mehrere 100 Rohre). Die Rohre sind mit einem Nickelkatalysator gefüllt und werden vom Reaktionsgas abwärts durchströmt, wohingegen das Heizgas im Ofenraum aufwärts an den Rohren vorbei strömt.
Dieser Prozess wird auch als Steam- oder Hotgasreforming bezeichnet.
Statt Erdgas kann für diesen Prozess auch Kohle, Koks, Erdöl oder Spaltgas aus der Erdölproduktion als Kohlenstoffträger eingesetzt werden. Der Vorteil von Erdgas liegt im günstigen, molaren Wasserstoff zu Kohlenstoff Verhältnis von etwa 4/1, bei Kohle ist dies nur 1/1.